Interview mit
Bürgermeister
Hans Michael Burkhardt
Was, glauben Sie, schätzen die Bürgerinnen und Bürger an Jettingen?
Vieles. Sehr gute Kinderbetreuungsangebote zu familienfreundlichen Preisen.
Hervorragende Einkaufsmöglichkeiten. Die attraktive Lage auf der Hochfläche zwischen Schwarzwald und Region Stuttgart. Und nicht zuletzt das vielfältige Vereinsangebot.
Wo arbeitet man denn, wenn man in Jettingen lebt?
Jettingen selbst hat ca. 1.400 Arbeitsplätze. Viele pendeln in den Raum Böblingen/Sindelfingen, wo es attraktive Arbeitsplätze gibt. Derzeit entwickeln wir mit 6 Nachbargemeinden den interkommunalen Gewerbepark Nagold – Gäu (ING-Park), wo bereits 1.200 neue Arbeitsplätze direkt vor den Toren von Jettingen entstanden sind.
Kleinkindbetreuung und ausreichend Kindergartenplätze ist derzeit ein großes Thema, wie ist Jettingen hier aufgestellt?
Wir haben in jedem unserer 6 Kindergärten ein bis drei Kleinkindgruppen für Kinder unter 3 Jahren. In zwei Kindergärten sogar mit Ganztagesbetreuung auch für die unter 3-Jährigen. Da wir derzeit mehr Kinder in Jettingen als noch vor ein paar Jahren haben und die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für unter 3-jährige weiter steigt, haben wir seit 2015 neun neue Kindergartengruppen eröffnet.
Vom Kindergarten geht es dann weiter in die Schule. Wie sind hier die Jettinger Angebote?
Unsere beiden Grundschulen bieten eine verlässliche Betreuung von 7 - 15 Uhr, wie in den Kindergärten an.
Ab der 5. Klasse in der Gemeinschaftsschule gibt es die Ganztagesschule.
Unsere Gemeinschaftsschule ist sehr erfolgreich. Die Schülerzahlen steigen, allein in den letzten sechs Jahren über 100%. Deshalb haben wir auch unsere Gemeinschaftsschule erweitert und technisch auf den neusten Stand gebracht. Welch hohen Stellenwert Bildung & Betreuung in Jettingen haben zeigt sich daran, dass wir seit 2015 rd. 20 Mio. € in unsere Schulen und Kindergärten investiert haben.
Da die Zahl älterer Menschen wächst, muss eine Gemeinde aber auch mehr für Senioren tun.
Richtig. Und auch da stehen wir gut da. In Jettingen gibt es 63 seniorengerechte Wohnungen in vier verschiedenen Gebäuden entweder zur Miete oder als Eigentumswohnung und 46 Pflegeplätze im Franzsika-von-Hohenheim-Stift.
Ein weiteres seniorengerechts Wohnprojekt mit 19 Eigentümerwohnungen ist derzeit im Bau.
In den Ortskernen entstanden jüngst in mehreren Mehrfamilienhäusern insgesamt 31 neue seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen.
Durch Unterstützungsangebote wie Essen auf Rädern, Nachbarschaftshilfe und der Sozial- und Diakoniestation kann man lange zu Hause in den vertrauten vier Wänden leben.
Sie sehen also wir tun viel für Jung und Alt. Nicht umsonst heißt unser Slogan: Jettingen – Heimat für jung und alt.
Gibt es noch Bauplätze?
Wir erschließen bedarfsgemäß neue Bauplätze. 2020 wurde das Wohngebiet "Amsel" in Oberjettingen mit 46 Bauplätzen erschlossen und wie jedes Jahr wurden einige Bauplätze verkauft, aber auch innerörtlich im Rahmen von Ortskernsanierungen schaffen wir wo möglich neue Bebauungsmöglichkeiten. In den Ortskernen und älteren Baugbieten sind in den letzten fünf Jahren über 200 neue Wohnungen entstanden. Für die Sanierung von Gebäuden werden in den Sanierungsgebieten Zuschüsse gewährt.
Kleinkindbetreuung, Seniorenangebote, Ortskernsanierung, das kostet sicherlich viel Geld?
Ja, aber durch effizientes Arbeiten haben wir fast keine Schulden, dafür aber einiges an Rücklagen angespart. Deshalb sind in Jettingen die Steuer- und Gebührensätze recht niedrig und speziell Familien mit Kindern unterstützen wir besonders, z.B. mit Zuschüssen zum Mittagessen in den Kindergärten und Schulen sowie mit vergleichsweise niedrigen Kindergartengebühren.