Gemeinde mit Geschichte

Zwischen den Regionen Nordschwarzwald und Stuttgart, liegt die Gemeinde Jettingen, eine Heimat für Jung und Alt. Jettingen besteht heute aus den Ortsteilen Unterjettingen mit Sindlingen und Oberjettingen. Die nachfolgenden Inhalte sollen Ihnen einen Einblick in die lange Geschichte unseres Ortes geben.

Erste Bevölkerung bereits in der Jungsteinzeit

Jettingen, das in attraktiver Lage auf dem Hochplateau zwischen Herrenberg und Nagold liegt, bot den Menschen bereits in der späten Jungsteinzeit (ca. 2.000 v. Chr.) eine Heimat. Das fanden Archeologen des Landesamtes für Denkmalpflege bei Ausgrabungen im Jahr 1955  heraus.

Grabhügel aus der Hallstattzeit

Im Gewann "Ghäu" wurden außerdem mehrere Grabhügel gefunden, die als Grabbeigaben Vasen und Tongefäße enthielten, die eine Datierung auf die Hallstattzeit (900-400 v.Chr.) zuließen. In einem der Grabhügel wurde auch ein noch gut erhaltenes menschliches Skelett gefunden.

Die KeltenKeltische Viereckschanze

Die eindringenden Kelten (400-100 v.Chr.) verdrängten die Hallstattleute. Als wichtigsten Zeugen dieser Zeit finden wir die keltische Vierecksschanze im "Lehelshau" (Waldteil von Oberjettingen).

Römer und Alemannen

Um 72 n. Chr. ergriffen die Römer von unserem Land Besitz. Um 260 n. Chr. kamen die Alemannen, ein kräftiges Bauernvolk, in unsere Heimat. Fast alle "-ingen"-Dörfer unserer Heimat sind alemannische Dorfgründungen, die ihren Namen nach dem Oberhaupt der Sippe erhielten.

Die Ursiedlung

Unsere Dorfgründer gehörten zu der Hundertschaft des Uoto. Er gab auch dem Dorf den Namen Uotingen, d.h. "hier wohnen die Leute des Uoto". Oberjettingen und Unterjettingen waren einst eine Siedlung. Das Urdorf stand wohl im "Stöckach", am nördlichsten Rand des "Billing". Als Beweise gelten: Die alemannischen Siedlungen lagen in der Mitte der Markung. Zum anderen richtete man sich nach dem Vorhandensein von Quellen und einer geschützten Lage. Schließlich waren noch bis zum Jahr 1773 die Wälder gemeinschaftlich. Die Brunnen im "Stöckach" dienten der Nachbargemeinde Oberjettingen als Quellen, die die erste Wasserleitung speisten.

Die Trennung

Warum die Bewohner das Urdorf aufgaben und zwei neue Dörfer gründeten, ist nicht bekannt. Die Trennung dürfte um 700 bis 800 n. Chr. erfolgt sein. Die Alemannen unterlagen den Franken 553 n. Chr. Mit der Errichtung der fränkischen Herrschaft kam Ütingen zum Nagoldgau.

Chorfenster Mauritiuskirche Christianisierung

Mit der Herrschaft der Franken wurde Jettingen gleichzeitig christianisiert. Die erste Kirche war dem Heiligen Sankt Martin geweiht. In Oberjettingen steht noch heute die "Martinskirche", die vermutlich am selben Ort errichtet wurde.

Wieder vereint - Gemeindezusammenschluss 1971

Am 22. September 1971 beschlossen die Gemeinderäte der ehemalig selbständigen Gemeinden Oberjettingen und Unterjettingen (mit Sindlingen) einstimmig die Vereinbarung über den Zusammenschluss der beiden Gemeinden Oberjettingen und Unterjettingen zur neuen Gesamtgemeinde Jettingen. Das Regierungspräsidium Nordwürttemberg genehmigte die Vereinbarung über die Vereinigung der Gemeinden am 26.10.1971 mit Wirkung vom 01. Dezember 1971. Als Bindeglied für die beiden ehemaligen Gemeinden Ober- und Unterjettingen (mit SIndlingen) wurde 1984 ein Gemeindezentrum mit Rathaus, Post und Feuerwehrgerätehaus gebaut.

Jettingen heute

In den fünfziger und sechziger Jahren war in beiden damals noch selbständigen Gemeinden Ober- und Unterjettingen eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen, die sich auch nach dem Gemeindezusammenschluss bis heute fortsetzte und die Einwohnerzahl auf rund 8.000 anwachsen ließ. Durch die Ausweisung von Gewerbegebieten sowohl im Ort als auch im weiteren Ballungsraum Böblingen/Sindelfingen mit einhergehender stetiger Nachfrage nach Baugrundstücken entwickelte sich Jettingen von der einst überwiegend landwirtschaftlich geprägten Struktur zu einer modernen Gemeinde.
Trotzdem hat Jettingen heute noch einige landwirtschatliche Vollerwerbsbetriebe. Daneben sind in Jettingen rund 1.400 Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich angesiedelt.
Diese Entwicklung brachte es mit sich, dass bis heute weitere öffentliche Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Altenpflegeheim, sowie Friedhofserweiterungen und Infrastruktur geschaffen wurden.

Sindlingen von oben